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Einladung zur Tagung „Baum des Jahres 2023 – Die Moorbirke“

Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft und die die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bayern e.V. veranstalten auch 2023 wieder eine Tagung zum „Baum des Jahres“ – auch dieses Jahr wieder im digitalen Format.

Forstwissenschaftler stellen dabei aktuelle Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten rund um die Baumart Moorbirke (Betula pubescens) vor und stehen Ihnen hierzu Rede und Antwort.

 

Die Online-Tagung findet am 26. Juli 2022 von 9-14.00 Uhr statt.

Anmeldung, Veranstaltungsprogramm sowie weiterführende Informationen zur Baumart „Moorbirke“ finden Sie unter:

https://www.lwf.bayern.de/tagung-moorbirke

 

Für Fragen hierzu stehen wir Ihnen gerne unter E-Mail: BaumdesJahres@lwf.bayern.de zur Verfügung.

 

Spitzahorn – Acer platanoides

Foto:Klaus Körber

 

Die Edellaubbaumart ist bislang forstwirtschaftlich von untergeordneter Bedeutung.

Das Potenzial des Spitzahorns liegt in der guten Mischbarkeit mit anderen Baumarten. Er ist im Vergleich zum Bergahorn etwas toleranter gegenüber Trockenheit und hohen Sommertemperaturen. Zudem besitzt er eine hohe Stockausschlagfähigkeit.

Waldbauliche Behandlung

In der Nähe älterer Spitzahorne findet sich häufig zahlreicher natürlicher Ahornnachwuchs, sofern nicht Verbiss durch einen stark überhöhten Wildbestand es verhindert. Anfangs recht schattentolerant, benötigt der Nachwuchs bald mindestens lichten Halbschatten, um zügig und vital aufzuwachsen. Am liebsten ist dem Spitzahorn jedoch voller Lichtgenuss von oben.

Stehen die jugendlichen Ahorne eng beieinander, sterben die unteren Äste durch seitliche Beschattung ab. Sind etwa im Alter von 15 bis 20 Jahren die Äste an den unteren 6 Metern der 50 – 100 schönsten Ahorne je Hektar (Baumabstand 10 -15 Meter) abgestorben, werden diese durch den beherzten Aushieb ihrer bedrängenden Nachbarn begünstigt. So wird den Bäumen ein ungehindertes Kronenwachstum ermöglicht. Ziel ist, dass schnell ein dicker und gut verkäuflicher, wertvoller Ahornstamm heranwächst, bevor altersbedingt Grauverfärbung und Stammfäule das begehrte helle Holz entwerten.

Sobald sich der Kronenfreiraum wieder zu schließen beginnt und das Kronenwachstum behindert wird, steht die nächste Durchforstung an. Wieder werden die besten 50 – 100 Wunschbäume durch gezielte Aushiebe der bedrängenden Nachbarbäume begünstigt. Dies kann bereits nach 3 – 5 Jahren der Fall sein.

Als vielerorts eher seltene Baumart hat der Spitzahorn besondere Förderung verdient.

Verwendungsmöglichkeit 

Das Holz des Spitzahorns wird vor allem zur Herstellung von Möbeln, Parkett und Küchengeräten verwendet. Auch für Musikinstrumente und Holzspielsachen findet die Baumart Abnehmer am Holzmarkt.

Waldschutz – Gefahren für den Spitzahorn

Bedeutend sind Pilze im und am Stamm. Die Rußrindenkrankheit verursacht nicht nur ein Absterben befallener Bäume. Sie stellt zudem eine gesundheitliche Gefährdung des Menschen dar, wenn die massenhaft produzierten Sporen eingeatmet werden. Hier muss bei der Fällung befallener Bäume unbedingt auf geeigneten Atemschutz geachtet werden. Verschiedene Pilze verursachen eine Art Krebs und führen zu starker Holzentwertung bis hin zum Absterben befallener Bäume.

Quelle: StMELF Bayerm

Edelkastanie – Castanea sativa

Habitus der Edelkastanie im Juli

Foto: Thomas Reich(WSL) (über Waldwissen.net)

Die Edelkastiane ist eine raschwüchsige Baumart, die auf vielen Standorten gedeiht, aber gut durchlüftete Böden ohne Wasserüberschuss braucht. Ein Ausschlusskriterium ist freier Kalk im Oberboden. Als Mischbaumart lässt sie sich gut in bestehende Systeme integrieren. Sie ist eine Baumart mit Wertholzoption und zeigt ein günstiges Verhältnis im Hinblick auf Leistung und standörtlichem Anbaurisiko. Ihre Eigenschaft als Zukunftsbaum wird aber durch den Kastanienrindenkrebs geschmälert. In den warm-trockenen und nährstoffarmen Gebieten Bayerns kann die Edelkastanie zur Walderhaltung beitragen.

Waldbau

Raschwüchsige Lichtbaumart, in der Jugend Halbschatten vertragen, wärmeliebend, spätfrostgefährdet. Bodenverbessernd, Bienenweide, gut stockausschlagfähig.

Verjüngung: Naturverjüngung, Stockausschlag, Pflanzung und Saat; später hohen Lichtgenuss sicherstellen.

Pflege:Frühzeitige Sicherung von 100-150 Optionen einschließlich Mischbaumarten (Abstand 8-10 m). Gegen Ende bemessene Förderung von 100-150 Optionen. Erhalt leichter Kronenspannung zur Astreinigung. Alternativ Bewirtschaftung im Mittel- oder Niederwald.

Durchforstung:  Bei Erreichen einer grünastfreien Schaftlänge von 6-8 m oder BHD 14 cm Umlichtung von 50-100 Z-Bäumen (Abstand ca. 10-15 m) durch Entnahme der Bedränger. Eingriffe alle 3-5 Jahre. Gleichmäßig hohe Lichtgabe, Jahrringsprünge vermeiden (Ringschäle). Erhalt des Nebenbestands. Zur Erreichung hoher Qualitäten gegebenenfalls Wertastung.

Holzverwendung

Stämme geringerer Dimensionen – zumeist aus Niederwäldern- werden oft als Brennholz, für Palisaden und im Lawinenverbau verwendet. Stärkeres Holz hoher Qualität ist als Furnier-, Möbel- sowie als Fassholz und für den Innenausbau gefragt. Auch beim Bau von Musikintrumenten, zur Gerbstoffgewinnung sowie für die Papier- und Zellstoffproduktion wird die Edelkastanie genutzt. Darüber hinaus ist die Fruchtproduktion in vielen Ländern wirtschaftlich bedeutsam.

Waldschutz

Zwei Pilze, der Kastanienrindenkrebs und die Tintenkrankenheit, können bei der Edelkastanie zu massiven Schäden führen. Über Wunden infiziert der Erreger des Kastanienrindenkrebses Rindengewebe von Stamm und Ästen, wo dann Krebsgewebe gebildet wird. Dies führt zum Absterben von Ästen, langfristig zum Tod des Baumes. Trockenheit und Hitze erhöhen die Infektionsgefahr. Der Erreger der Tintenkrankheit dringt über Wurzeln in Bäume ein und führt zu Welkerscheinungen, fehlender Fruchtbildung und dem Zurücksetzen der Krone. Da die Krankheit von Phytophtora-Pilzen ausgelöst wird, sind meist staunasse und grundwasserbeeinflusste Standorte gefährdet. Typisch für die Krankheit ist der schwarze Ausfluss an der Stammbasis. An Blättern, Blüten und Knospen tritt seit 2012 in Deutschland die (Japanische) Edelakstaniengallwespe auf. Sie bildet Gallen, die die Fruchtbildung behindern, den Zuwachs verringern und Eintrittspforten für den Rindenkrebs bilden. Schwammspinner können bei Massenvermehrung kahlfraß verursachen. Der Europäische Kastanienrüsselkäfer sowie Früher und Später Kastanienwickler treten nur an Früchten schädlich auf.

Quelle: LWF Bayern

Vogelkirsche – Prunus Avium

 

blühende Vogelkirsche am Waldrand

Foto: Thomas Reich (WSL) über Waldwissen.net

Die schnellwüchsige Vogelkirsche ist durch ihre Pionioereigenschaften auf sehr unterschiedlichen Standorten zu finden. Sie ist daher in einer Vielzahl von Waldgesellschaften eine ökologische und ästhetische Bereicherung. Dicke gesunde Kirschstämme sind bei Holzkäufern begehrt und werden gut bezahlt. Deren Produktion gelingt vor allem auf Standorten mit guter Nährstoff- und Wasserversorgung und bei frühzeitiger und konsequenter Pflege. Die Vogelkirsche gilt als die Wüchsigste unter den heimischen Wildobstarten. Sie ist wärmeliebend und erträgt ein gewisses Maß an Trockenheit. Die Prognose für die Vogelkirsche im Klimawandel ist positiv.

Waldbau

Frühstarter, sehr lichtbedürftig, Totasterhalter, stockausschlagfähig, Bienenweide.

Verjüngung: Übernahme aus Naturverjüngung oder Pflanzung. Hohen Lichtgenuss sicherstellen.Einbringung nur einzeln bis truppweise. Möglichst geprüftes und zertifiziertes Pflanzgut aus Plantagen verwenden. Form – und Zwieselschnitt. Für Strauhhabitus (z.B. Waldrand) in jedem Bestandesalter vollständig umlichten.

Pflege: Frühzeitige Sicherung von 100-150 Optionen einschließlich Mischbaumarten (Abstand 8-10 m). Gegen Ende bemessene Förderung von 100-150 Optionen. Erhalt leichter Kronenspannung.

Durchforstung: Bei Erreichen einer grünastfreien Schaftlänge von 4-6 m oder BHD 14 cm vollständige Umlichtung von 70-100 Z-Bäumen (Abstand 10-12 m) durch Entnahme der Bedränger. Eingriffe anfangs alle 2-3 Jahre, später Begutachtung aller Z-Bäume alle 5 Jahre und gegebenenfalls Eingriffe. Für Qualitätsholzerzeugung ggf. frühzeitige Grün- und Totastung.

Holzverwendung

Das Hauptprodukt hochwertiger Stämme sind Messerfurniere. Als Sägeholz zur Herstellung von Möbeln, Intarsien, Musikinstrumenten, Parkett und im hochpreisigen Innenausbau wird es gerne genutzt. Die Produktion von Früchten, die Erzeugung hochwertiger Spirituosen und die Verwertung für die Pharmaindustrie sind wirtschaftlich sehr bedeutsam.

Waldschutz

Die Vogelkirsche wir von einer Vielzahl von pilzlichen Erregern befallen, die jedoch zumeist eher moderate Schäden verursachen. Pilze lösen Gnomonia-Blattbräune, Sprühfleckenkrankheit, Schrotschusskrankheit, Bleiglanz, Spitzendürre, Hexenbesen und Valsakrankheit an Holz, Ästen und Blättern der Vogelkirsche aus. Insekten verursachen meist nur geringe Schäden, bei Massenvermehrungen ist Kahlfraß durch Schwammspinner und Kleinen Frostspanner möglich. Im kleineren Umfang treten gelegentlich Kirschblattwespe, Rindenwickler, Schwarze  Süßkirschenblattlaus, Goldafter, Ringelspinner, Ungleicher Holzbohrer und Großer Obstbaumsplintkäfer als Schaderreger auf. Als weitere wichtige Pathogene sind Viren wir Kirschblattrollvirus (CLRV) und Ringfleckenvirus (PNRSV), als bakterielle Erreger sidn Bakterien- und Feuerbrand bekannt. Junge Vogelkirschen werden vom Wild verbissen und verfegt. An Baumarten der Gattung Prunus tritt der eingeschleppte invasive Moschusbock seit einigen Jahren bei Rosenheim und Kolbermoor auf.

Quelle: LWF Bayern

 

Sehr hohe Waldbrandgefahr im Landkreis Dingolfing-Landau

Das Landratsamt informiert . Aufgrund der weiterhin sommerlichen Temperaturen, die zum Wochenende hin noch steigen und den geringen bzw. fehlenden Niederschlägen bleibt die Waldbrandgefahr in den Wäldern und auf den Feldern in unserem Landkreis sehr hoch. Nach dem Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes besteht für den Landkreis Dingolfing-Landau überwiegend die Warnstufe 3 von 5 (hohe Brandgefahr); für die nächsten Tage (ab 16.06.2023) wird für unseren Landkreis sogar die Warnstufe 4 von 5 vorhergesagt (sehr hohe Waldbrandgefahr). Wir bitten Sie, weiterhin sehr sorgsam mit offenen Feuer umzugehen bzw. wenn möglich, offenes Feuer im Freien zu vermeiden. Vegetations- bzw. Waldbrände entstehen in unseren Breitengraden meist aus fahrlässiger Unachtsamkeit oder durch vorsätzliche Brandstiftung. Beachten Sie deshalb dringend folgende Punkte: – Kein offenes Feuer im Wald oder in Waldnähe, außer an hierzu ausdrücklich ausgewiesenen Plätzen! – Nicht Rauchen und keine Zigarettenreste fortwerfen! Dies gilt auch für die Autofahrt durch oder entlang eines Waldes! – Keine Glasabfälle liegen lassen, sie könnten bei Sonnenbestrahlung als Brennglas wirken! – Nicht mit dem Fahrzeug über entzündlichem Untergrund parken! Der Katalysator eines Kraftfahrzeugs erhitzt sich stark und kann einen Brand auslösen! Benutzen Sie nur ausgewiesene Parkflächen! Das Landratsamt Dingolfing-Landau bittet vor diesem Hintergrund beim Aufenthalt in oder in der Nähe von Wäldern und an den Isarauen um besondere Vorsicht.

 

Atlaszeder Cedrus atlantica (Endl.) Manetti ex Carrière

 

Atlaszedernbestand im Rif-Gebirge

Foto: Seho Muhidin (Waldwissen.net)

Die Atlaszeder zeichnet sich durch ein geringes Invasionspotenzial und hohe Mischungsfähigkeit aus. Sie ist sehr anpassungsfähig im Hinblick auf Standort und Klima. Die Baumart erreicht eine hohe Gesamtwuchsleistung und ist für die Wertholzproduktion gut geeignet.

Die Atlaszeder ist eine Halbschattbaumart, die sich durch ein geringes Invasionspotenzial und hohe Mischungsfähigkeit auszeichnet. Sie kommt auf kalkhaltigen und silikatischen Böden vor, für ein optimales Wachstum sind silikatische Böden besser geeignet. Bei ausreichender Tiefgründigkeit des Bodens und genügender Niederschlagsmenge kann der Anbau auf karbonatischen Böden vorgenommen werden. Die durchschnittliche Jahrestemperatur im Hauptverbreitungsgebiet beträgt 7,5 bis 15 °C. Die kältesten Monatsmittelwerte können -1 °C bis -8 °C betragen. Das Vorkommen der Atlaszeder erstreckt sich über mehrere Höhenstufen mit unterschiedlichen Niederschlagsmengen (Minimum 500 mm, Optimum 900 mm), die vor allem in den Wintermonaten fallen.
Sie gilt als dürre- und kälteresistenter als andere mediterrane Baumarten.
Quelle: StMELF Bayern
Waldbau

Bestandesbegründung

Im Vergleich zu wurzelnackten Pflanzen ist die Verpflanzung von Containerpflanzen vorteilhafter: Bei wurzelnackten Pflanzen besteht ein höheres Risiko eines Pflanzschocks. Die Wurzelregeneration von wurzelnackten Pflanzen dauert bis zu sechs Wochen. Besonders geeignet sind reihen- bis truppweise Pflanzungen. Zur Bestandesbegründung haben sich 2-jährige (2/0) Pflanzen bewährt. In Frankreich wird der Pflanzverband 2,5 m x 2,5 m oder 2 m x 3 m empfohlen.

 Mischungsformen

Am Mont Ventoux wächst die Atlaszeder in Mischbeständen mit der Schwarzkiefer und verjüngt sich reichlich. In Niederwäldern ist die Atlaszeder in Mischung mit Flaumeiche zu finden. Im Hohen Atlas waren Atlaszedern mit Baumarten wie Quercus rotundifolia (Steineiche, synm. Q. ilex sub. rotundifolia), Wachholderarten wie Juniperus oxycedrus (Stech-Wachholder) und Juniperus thurifera (Weihrauch-Wacholder) anzutreffen.

Pflege- und Nutzungskonzepte

Im natürlichen Verbreitungsgebiet (Marokko und Algerien) wurde der Femelschlagbetrieb mit frühzeitigen Lichtungshieben empfohlen. Als Umtriebszeit sind damals 150 Jahre angesetzt worden. Nach Mayer sollten die Zedernwälder durch Auslesedurchforstung und gruppen- bis horstweise genutzt und gepflegt werden. Als Halbschattbaumart kann die Atlaszeder in ungleichaltrigen Mischbeständen mit Baumarten wachsen, die ähnliche Lichtansprüche aufweisen (z.B. Schwarzkiefer, Flaumeiche).

Holzverwendung

Das Holz der Atlaszeder kann als Bau-, Verkleidungs- und Tischlerholz verwendet werden. Das rötlich-braune Kernholz ist besonders gefragt. Die Herstellung von Messerfurnieren ist möglich. Des Weiteren dient es zur Gewinnung von ätherischen Ölen und Zellstoff.

Waldschutz 

  • Abiotische Risiken: Allgemein kann die Widerstandsfähigkeit der Atlaszeder gegen abiotische und biotische Schäden als hoch eingestuft werden. Auf wechselfeuchten Standorten kommt es häufig zu höheren Ausfällen. Bei Trockenheit sind Sämlinge am stärksten gefährdet. Erst mit Ausbildung eines tiefreichenden Wurzelsystems erreichen ältere Zedern eine ausgesprochene Trockenresistenz. Selbst bei sehr geringem Niederschlag hält sie eine hohe Fotosynthese‑Aktivität aufrecht und schließt ihre Wachstumsphase erst Ende September ab. In Extremlagen kann Windschliff zum Absterben von Bäumen führen (z. B. Rif). Schnee- und Eiskristalle schädigen die Rinde von Zweigen und Ästen. Schnee- und Eisanhang kann zu Ast- und Wipfelbrüchen führen.
  • Biotische Risiken: Junge Bäume können von Schalenwildarten verbissen und von Rehböcken verfegt werden. Bei den Schädlingen im natürlichen Verbreitungsgebiet sind insbesondere der Prozessionsspinner Thaumetopoea pityocampa SCHIFF., T. bonjeani POWELL und der Wickler Acleris undulana WALSINGHAM von Bedeutung (KÖNIG 2012, FAO 2013). Ein Kahlfraß allein führt nicht zum Absterben des Baumes, begünstigt aber Sekundärschädlinge. Prachtkäfer (Buprestidae), Bockkäfer (Cerambycidae) und Borkenkäfern (Scolytidae) können von Bedeutung sein. Der Samen kann durch Megastigmus pinsapinis HOFFMEYER befallen werden. Zu den schädlichsten, holzzerstörenden Pilzen gehören Trametes pini (THORE) BRITZ und Ungulina officinalis (VILL.) FRIES (KÖNIG 2012). Außerhalb des mediterranen Klimas kann die Atlaszeder auch für die pathogenen Pilze Armillaria mellea und Heterobasidion annosum anfällig sein.
  • Fruktifikation und Keimung: Die Atlaszeder beginnt im Alter von 40 Jahren zu fruktifizieren, Vollmasten treten alle 3 bis 4 Jahre auf. Ein Hektoliter enthält 400 bis 500 Zapfen, aus denen 3 bis 4 kg Samen gewonnen werden können. 1 kg Saatgut enthält 17.000 bis 25.000 Samen, im Durchschnitt sind es 4.000 bis 7.000 Samen pro kg. Die Keimung des Samens beginnt ab 4 °C, allerdings ist eine Keimung bei Höchsttemperaturen über 9,5 °C über einen Zeitraum von 9 bis10 Tagen nicht möglich. Für das Wachstum sind mittlere Tagestemperaturen von 6,6 °C erforderlich.

Quelle: waldwissen.net über StMELF Bayern

Waldkiefer – Pinus sylvestris

Foto: Dr. Matthias Jantsch

Die Waldkiefer ist eine Pionierbaumart. Sie besiedelt als eine der ersten Baumarten waldfreie Flächen und extreme Standorte.

Sie wächst auf fast allen Böden und in fast allen klimatischen Lagen in Bayern. Reinbestände, wie sie heutzutage oft vorkommen, sind meist instabil und anfällig gegenüber Schadereignissen und müssen zu Mischwäldern umgebaut werden. Die Waldkiefer zählt zu den wichtigsten Wirtschaftsbaumarten in Bayern, denn ihr Holz vielseitig verwendbar.

Waldbauliche Behandlung 

Die Waldkiefer ist eine sehr lichtbedürftige, robuste und anspruchslose Baumart. Sie sollte nur in gemischten Beständen aus mehreren Baumarten bewirtschaftet werden. Dazu werden in jedem Bestandsalter entsprechend der Mischungsziele 100 – 150 Einzelbäume (Kiefern oder Mischbaumarten) ausgesucht sowie anfangs moderat und später – etwa ab Alter 20 – deutlich beherzter von bedrängenden Nachbarbäumen befreit. So können sich die Kronen der Wunschbäume ungehindert zur Seite und nach oben hin entwickeln. Sobald sich der Kronenfreiraum wieder zu schließen beginnt und das Kronenwachstum behindert wird, steht die nächste Durchforstung zugunsten der 100 – 150 Wunschbäume an (Baumabstand etwa 8 – 10 Meter). Dies kann bereits nach 3 – 5 Jahren der Fall sein.

Die Kiefer gilt als Rohbodenkeimer. Auf dicken Humusdecken und im Grasfilz können ihre Sämlinge kaum gedeihen. Entfernt man auf Teilflächen die organische Auflage, bis der darunterliegende Mineralboden freiliegt, so kann sich von alleine Kiefernnachwuchs einstellen.

Verwendungsmöglichkeiten 

Die Waldkiefer wird vor allem im Bau- und Konstruktionssektor und als Ausstattungsholz verwendet. Sie ist ein beliebter Grundstoff für Vollholzmöbel, Decken und Fußböden. Weitere Verwendungsbereiche sind Paletten, Haus- und Küchengeräte, Papier- und Zellstoff sowie Spanplatten.

Waldschutz – Gefahren für die Waldkiefer

Die Waldkiefer wird im Zuge des Klimawandels zunehmend anfälliger für Krankheitserreger. In den flächigen Kiefernforsten Bayerns sind v. a. die Raupen verschiedener Schmetterlinge wie Kieferneule und Kiefernspanner Primärschädlinge.
Die Kiefernmistel besiedelt zunehmend die Waldkiefer. Bei hohem Vorkommen entzieht sie dem Baum Wasser und Nährsalze und führt zu erhöhtem Trockenstress in Dürrephasen.
Das Trockenjahr 2015 hat zu einem neuartigen Kiefernsterben geführt. Dabei wird eine Kombination aus verschiedenen Faktoren wie Hitze- und Trockenschäden in Zusammenhang mit dem Befall durch einen Nadelpilz vermutet.
Quelle: StMELF Bayern

Weißtanne – Abies alba

Foto: Tobias Hase

 

Die Weißtanne, kurz Tanne, ist in vielen Waldgesellschaften als Mischbaumart vertreten. Sie ist in den letzten 200 Jahren stark zurückgegangen.

Anstelle der Tanne wurde die Fichte großflächig angepflanzt. Auf geeigneten Standorten kann die Tanne als Mischbaumart eine risikoarme Alternative zur anfälligeren Fichte sein. Im Bereich der Holzverwendung ist sie der Fichte gleichwertig. Die Tanne benötigt jedoch eine andere waldbauliche Behandlung.

Waldbauliche Behandlung 

Die Weißtanne ist eine Schattbaumart und erträgt Lichtmangel länger als andere Baumarten. Um jedoch zügig und vital aufwachsen und Zapfen und Samen bilden zu können, benötigt auch sie irgendwann mindestens lichten Halbschatten oder volle Sonne. Es hat sich daher bewährt, die Weißtanne unter den aufgelichteten Schirm eines Altbestandes zu pflanzen oder zu säen. So ist sie zunächst einige Jahre unter dem Kronendach vor Frühjahrsfrösten und übermäßigem Unkrautwuchs geschützt. Ist der letztjährige Höhentrieb kürzer als die Seitentriebe, deutet dies auf Lichtmangel hin. Zu diesem Zeitpunkt sollte der beschattende Altbaumschirm weiter aufgelichtet (durchforstet) werden. Aber auch ohne schützenden Altholzschirm kann man Tannen pflanzen. Man sollte dazu bevorzugt Pflanzplätze unter dem Kronenschirm von Pionierbaumarten (z. B. Birken und Erlen) oder in Hanglagen wählen, wo die Kaltluft abfließen kann.

Weißtannen werten viele Waldbestände wirtschaftlich, ökologisch und ästhetisch auf, weshalb sie konsequent begünstigt werden sollten. Dazu wählt man die 100 – 150 besten Bäume je Hektar aus (Baumabstand 8 – 10 Meter) und entnimmt bedrängende Nachbarbäume. Sobald sich der Kronenfreiraum wieder schließt und die Länge der grünen Krone auf unter 50 % der Baumhöhe abzusinken droht, steht die nächste Durchforstung an. Dies kann bereits nach 3 – 5 Jahren der Fall sein.

Je nach örtlicher Situation wird ein Schutz der jungen Pflanzen gegen Wildverbiss notwendig.

Verwendungsmöglichkeiten 

Das Holz der Weißtanne ist als Besonderheit absolut harzfrei und dunkelt wenig nach. Es eignet sich daher gut für den Innenausbau und ebenso wie das Holz der Fichte als Bau- und Konstruktionsholz.

Waldschutz – Gefahren für die Weißtanne 

Bei zu hohen Reh-, Rot- und Gamswildbeständen werden junge Tannen bevorzugt durch Verbiss geschädigt. Der Befall von Weißtanne mit Stamm- oder Triebläusen kann gefährlich werden. Kommt noch ein Pilzbefall hinzu führt das zum Absterben der befallenen Tannen. Auch eine Zunahme der halbparasitischen Tannenmistel an Alttannen wird beobachtet. Sie führt zu einer Vitalitätsschwäche in deren Folge es zu Schäden durch rindenbrütende Borkenkäferarten kommen kann.

Quelle:StMELF Bayern

Schwarzkiefer – Pinus nigra

Foto: Klaus-Peter Janitz

Die Schwarzkiefer gilt als Alternative für Fichte und Waldkiefer im Klimawandel.

Ihre Trockenheitstoleranz garantiert beste Voraussetzungen für die zu erwartenden Hitzesommer. Sie wächst auf vielen Standorten. Zwischen den einzelnen Unterarten gibt es jedoch deutliche Unterschiede bei der Trockenheitstoleranz und der Wuchsleistung. Dies gilt es beim Anbau zu beachten.

Waldbauliche Verwendung

Die Schwarzkiefer ist eine sehr lichtbedürftige, aber robuste und anspruchslose Baumart. Sie sollte nur in gemischten Beständen aus mehreren Baumarten bewirtschaftet werden. Dazu werden in jedem Bestandsalter entsprechend der Mischungsziele 100 – 150 Einzelbäume (Kiefern oder Mischbaumarten) ausgesucht sowie anfangs moderat und später – etwa ab Alter 20 – deutlich beherzter von bedrängenden Nachbarbäumen befreit. So können sich die Kronen der Wunschbäume ungehindert zur Seite und nach oben hin entwickeln. Sobald sich der Kronenfreiraum wieder zu schließen beginnt und das Kronenwachstum behindert wird, steht die nächste Durchforstung zugunsten der 100 – 150 Wunschbäume an (Baumabstand etwa 8 – 10 Meter). Dies kann bereits nach 3 – 5 Jahren der Fall sein.

Die Schwarzkiefer gilt als Rohbodenkeimer. Auf dicken Humusdecken und im Grasfilz können ihre Sämlinge kaum gedeihen. Entfernt man auf Teilflächen die organische Auflage, bis der darunterliegende Mineralboden freiliegt, so kann sich von alleine Kiefernnachwuchs einstellen.

Verwendungsmöglichkeiten

Verwendung findet das Holz der Schwarzkiefer im Innenausbau, für Bodenbeläge, im Schiffsbau, als Konstruktionsholz, als Sperrholz und in der Papier- und Zellstoffindustrie.

Waldschutz – Gefahren für die Schwarzkiefer

In Deutschland nimmt auf ungünstigen Standorten, nach Trockenheitsperioden und in Reinbeständen die Schadanfälligkeit der Schwarzkiefer deutlich zu. In den letzten Jahren breitet sich das Diplodia-Triebsterben (Erreger Sphaeropsis sapinea) stark aus. Der schon in Südtirol, Slowenien und im Elsass aufgetretene Kiefernprozessionsspinner mit seinen Gifthärchen hat hohes Schadpotenzial. Die Baumart ist anfällig für Schneebruch.

Quelle: StMELF