Rotbuche – Fagus sylvatica

 

 

Blick am Stamm entlang in die Buchenkrone

Foto:Gero Brehm

Die Rotbuche beherrscht die natürlichen Waldgesellschaften in Mitteleuropa und gilt als die Mutter des Waldes.

Zudem gehört sie zu den wirtschaftlich bedeutendsten Laubhölzern Mitteleuropas. Das bayerische Klima ist aktuell optimal für die Rotbuche. Hier ist sie der häufigste Laubbaum. Die Rotbuche ist sehr gut an wechselnde Umweltbedingungen angepasst. So kann sie in den meisten Regionen auch in Zukunft für den Anbau empfohlen werden.

Waldbauliche Behandlung 

Aufgrund ihrer guten Schattenverträglichkeit bei gleichzeitiger Frostempfindlichkeit ist die Rotbuche die ideale Baumart für die Pflanzung unter dem schützenden lockeren Kronenschirm eines Fichten- oder Kiefernaltbestandes.

Bereits im Jungwuchs- und Dickungsalter sollte man im Abstand von etwa 8 – 10 Metern gut geformte Bäumchen aussuchen und ihnen durch den Aushieb von übermäßig bedrängenden Nachbarbäumen moderat helfen. Durch eine leichte seitliche Beschattung sterben die unteren Äste schließlich ab, sodass sich ein astfreier Stamm entwickelt. Sind nach 20 bis 30 Jahren die unteren 6 Meter das Stammes überwiegend astfrei, werden maximal 100 der besten Bäume je Hektar (Abstand mindestens 10 Meter) bei regelmäßigen Durchforstungen von bedrängenden Nachbarbäumen befreit. Bei der Auswahl der besten Bäume ist die Vitalität – erkennbar an einer verhältnismäßig großen Krone – besonders wichtig. So ist sichergestellt, dass der Baum auch weiter zügig wachsen kann.

Sobald sich der Kronenfreiraum wieder zu schließen beginnt und das Kronenwachstum behindert wird, steht die nächste Durchforstung zugunsten dieser 100 Bäume an. Dies kann bereits nach 3 – 5 Jahren der Fall sein. Sobald die besten 100 Bäume je Hektar einander in der Krone zu berühren beginnen, sollte etwa die Hälfte von ihnen geerntet werden, um den verbleibenden 50 Rotbuchen weiterhin optimale Wuchsbedingungen zu bieten.

Verwendungsmöglichkeiten

Durch den zunehmenden Ausfall heimischer Nadelhölzer wird der Rotbuche als Bau- und Konstruktionsholz mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Sie kann aufgrund ihrer Eigenschaften in diesem Sektor verwendet werden. Vor allem durch die Entwicklung des Brettschichtholzes haben sich hier neue Möglichkeiten ergeben. Die Möbel-, Papier- und Zellstoffindustrie arbeiten nach wie vor mit Buchenholz. Lange Tradition hat Rotbuche als Brennholz. Zukunftsweisende Einsatzbereiche sucht die Bioökonomie mit dem Ziel, fossile Ressourcen durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen.

Waldschutz – Gefahren für die Rotbuche

Die Rotbuche hat gegenwärtig ein geringes Waldschutzrisikos. Es sind kaum großflächige Schädigungen an Buchenwäldern bekannt. Zu Schäden kommt es an Buchen hauptsächlich nach Stress durch Trockenheit. Dann können verschiedene Pilze die Buche schädigen. Junge Pflanzen sind anfällig für Spätfrost. Im hohen Alter sind Buchen anfällig gegenüber verschiedenen Holzfäuleerregern, die das Holz für die wirtschaftliche Verwendung unbrauchbar machen.

Quelle: StMELF