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Fichte – Picea Abies

 

Foto: Klaus Schreiber

Die Fichte galt bisher als hochrentabler Brotbaum der Forstwirtschaft. Sie ist ein Baum der Gebirgsregionen und kommt fast nur dort natürlich vor.

Die Baumart ist anspruchslos, wüchsig und vielseitig verwendbar. Der Anbau erfolgte daher auch auf großen Flächen im Flachland um nach Kriegsereignissen und Plünderung die Holznot zu lindern. Fichtenreinbestände sind jedoch anfällig gegenüber Schadereignissen und die Folgen des Klimawandels werden das Einsatzgebiet der Fichte einschränken.

Waldbauliche Behandlung 

Die Fichte ist eine – mit Ausnahme ihres hohen Wasserbedarfs – anspruchslose und ertragreiche, aber zunehmend risikobehaftete Baumart. Sie sollte daher nicht in nennenswertem Umfang in den wärmeren Regionen Bayerns angepflanzt werden. Da sie sich vielerorts aber von selbst ansamt, bleibt die Fichte in Bayerns Wäldern weiterhin ein Thema. Ziel ist, die Vorzüge der Fichte bestmöglich zu nutzen und Risiken der Fichte aktiv gegenzusteuern.

Es gilt zu verhindern, dass Fichtenbestände überdicht und instabil heranwachsen, sodass fast überall vorhandene, eingestreute Mischbaumarten in der wuchskräftigen Fichte untergehen. Dazu sollte man Flächen, auf denen sich Fichten natürlich angesamt haben, durch Pflanzung von Mischbaumarten anreichern. Bereits vorhandene Mischbaumarten sollten durch den Aushieb konkurrierender Nachbarbäume begünstigt und gegebenenfalls vor Wildverbiss und Fegeschäden geschützt werden.

Ab dem Dickungsstadium werden weiterhin 100 – 150 Wunschbäume je Hektar (Baumabstand 8 – 10 Meter) von bedrängenden Nachbarbäumen befreit. Da auch mittelstarke Fichte in der Holzindustrie begehrt und gut bezahlt ist, sind auch Durchforstungen wirtschaftlich interessant. Vor allem aber führen diese zu stabilen Beständen und sichern Mischbaumarten.

Die jeweils nächste Durchforstung steht an, wenn sich der Kronenfreiraum um die 100 – 150 Wunschbäume je Hektar zu schließen beginnt. In gut durchforsteten Fichtenbeständen sollten bereits nach etwa 40 – 50 Jahren auf Teilflächen Schattbaumarten wie die Weißtanne und die Rotbuche dazu gepflanzt werden.

Verwendungsmöglichkeiten 
Die Fichte bietet eine breite Palette an Verwendungsmöglichkeiten. Sie ist im Bau- und Konstruktionsbereich sehr beliebt, sowohl im Innen- als auch Außenbereich. Dachstühle, Brettsperrholz, Fußböden, Treppen und Möbel werden aus ihr hergestellt. Auch in der Papier-, Zellstoff- und Faserplattenindustrie ist schwachdimensioniertes Fichtenholz gefragt.

Waldschutz-Gefahren für die Fichte 

Insbesondere außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes und in Reinbeständen ist die Fichte anfällig gegenüber zahlreiche Schadorganismen und Witterungsextremen. Auf ungeeigneten Standorten ist sie besonders anfällig gegenüber Windwurf. Lange Trockenphasen setzen der Fichte zu und erhöhen die Anfälligkeit gegenüber Insekten (Borkenkäfer) und Pilzen (Hallimasch, Rotfäule). Das Waldschutzrisiko wird sich mit steigenden Temperaturen erhöhen.
Quelle: StMELF Bayern

Europäische Lärche – Larix decidua

Foto: Dr. Matthias Jantsch

Die Lärche kommt natürlicherweise nur in den höheren Berglagen vor, wird aber auch im Flachland als Mischbaumart in der Forstwirtschaft eingesetzt.

Diese Standorte sind jedoch mit zunehmenden Temperaturen meist nicht mehr für einen Anbau geeignet. Bei ausreichend Niederschlag kann sie in kurzer Zeit wertvolles Holz produzieren, das am Holzmarkt gut bezahlt wird. Die Voraussetzung dafür ist ein stets uneingeschränktes Lichtangebot, denn Beschattung erträgt sie nicht.

Waldbauliche Behandlung 

Die europäische Lärche benötigt stets vollen Lichtgenuss. Schon leichte Beschattung durch andere Bäume führt bei ihr zu massiven Vitalitätseinbußen und Wuchsstockungen, von denen sie sich nicht mehr vollständig erholen kann. Daher sollte man ihr – egal ob gepflanzt oder natürlich angesamt – durch den regelmäßigen Aushieb beschattender Nachbarbäume zu vollem Licht im Bereich der oberen Baumhälfte verhelfen.

Zunächst werden so etwa 100 – 150 Wunschbäume begünstigt (Baumabstand ca. 8- 10 Meter). Von diesen wiederum werden etwa ab dem Alter 20 die besten 40 – 100 Bäume ausgewählt und durch die Entnahme aller beschattenden Nachbarbäume vollständig umlichtet (Baumabstand ca. 10- 15 Meter). Sobald sich der Kronenfreiraum wieder zu schließen beginnt, steht die nächste Durchforstung an. Dies kann bereits nach 3 – 5 Jahren der Fall sein.

Wer wertvolles astfreies Lärchenholz produzieren will, muss bereits im Alter 10 – 20 die Äste an den unteren Metern des Lärchenstammes absägen (Wertastung). Diese Äste würden zwar auch von alleine absterben, dann aber noch jahrzehntelang dürr am Baum verbleiben und ins Holz einwachsen.

Verwendungsmöglichkeiten 
Das Holz der Europäischen Lärche wird als Bau- und Konstruktionsholz und im Erd-, Brücken- und Wasserbau verwendet. Für den Innenbereich werden aus der Lärche Treppen, Parkettböden und Wandverkleidungen hergestellt. Sowohl als Vollholz wie auch Furnier werden beispielsweise Küchenmöbel und Eckbänke aus Lärche gefertigt. Da kein chemischer Holzschutz notwendig ist, wird das Holz gern für Kinderspielzeug und für den Außenbereich verwendet.
Waldschutz – Gefahren für die Europäische Lärche
Grundsätzlich ist die Lärche eine robuste Baumart. In Lagen mit hoher Luftfeuchte reagiert sie jedoch anfällig gegenüber Lärchenkrebs und verschiedenen Nadelpilzen. Die Nadeln können von der Lärchenminiermotte befallen werden. Geschwächte Bäume sind dann auch durch Lärchenbock und Lärchenborkenkäfer gefährdet. In Pflanzungen mit Lärche kann der Große Braune Rüsselkäfer auftreten.
Quelle: StMELF Bayern

Douglasie – Pseudotsuga menziesii

Foto: Michael Friedel

In Bayern ist die Douglasie die am häufigsten angebaute alternative Baumart.

Sie stammt aus dem westlichen Nordamerika. Die Douglasie hat sie eine etwas höhere Toleranz gegenüber Trockenheit, sowie eine höhere Wuchsleistung als die heimische Fichte. Bei entsprechender Behandlung und auf geeigneten Standorten kann wertvolles Holz produziert werden, das der holzverarbeitenden Industrie als Ersatz für heimische Nadelhölzer zur Verfügung steht. In bemessenen Anteilen ist die Douglasie eine ökologisch unproblematische Mischbaumart.

Waldbauliche Behandlung

Gepflanzte oder natürlich gekeimte Douglasien benötigen viel Licht, um eine kräftige Wuchsform zu entwickeln. Im Schatten oder Halbschatten anderer Bäume und krautiger Pflanzen wachsen sie dünn und spindelig auf und drohen durch Nassschnee umgedrückt zu werden. Ausnahmen: Auf wintertrockenen sonnigen Südhängen, auf Verebnungen und in Kaltluftsenken, wo mit besonders scharfen Frühjahrsfrösten (Spätfrost) zu rechnen ist, kann ein lichter Altbaumschirm in den ersten 3- 5 Jahren zum Schutz der frostempfindlichen Frühjahrstriebe sinnvoll sein.
Bereits bevor sich die Kultur schließt und zur Dickung wird, sollte man beginnen, regelmäßig die besten 100 – 150 Wunschbäume/ha (Abstand 8 – 10 Meter) von dem einen oder anderen bedrängenden Nachbarbaum zu entlasten. Dieser wird hierfür abgeknickt oder geköpft. Andernfalls wächst die Dickung überdicht heran, was schädliche Nadelpilze (Schütte) und Schneedruckschäden begünstigt.
Wenn an diesen 100 – 150 besten Bäumen an den unteren 6 Metern die Äste abgestorben sind (etwa im Alter von 15 – 20 Jahren), ist es an der Zeit, deren Begünstigung (Durchforstung) deutlich zu verstärken. Jetzt werden etwa alle 5 Jahre die 1 – 3 dominantesten Nachbarn der Wunschbäume entnommen, damit diese eine große und zuwachskräftige grüne Krone entwickeln können.
Bereits ab einem Alter von etwa 25 Jahren bilden die Douglasien erste Zapfen und Samen. In den folgenden Jahrzehnten kann sich daraus allmählich die nächste Waldgeneration entwickeln, wenn dank regelmäßiger beherzter Durchforstungen ausreichend Licht auf den Boden fällt.
Verwendungsmöglichkeiten
Verkerntes Holz von älteren Bäumen ist dauerhaft und witterungsbeständig. Es wird gerne im Außenbereich für Garten- und Spielplatzeinrichtungen verwendet. Die hohe Druckfestigkeit ermöglicht zusätzlich die Verwendung als Bodendiele, Parkett und zum Treppenbau. Als Möbelholz ist sie aufgrund des rotbraunen Holzes und ihrer Musterung beliebt. Auch als Konstruktionsholz wir des verwendet.
Waldschutz – Gefahren für die Douglasie
Heimische Insekten, v. a. rinden- und holzbrütende Käfer an Fichte, Kiefer und Lärche sind in einem ständigen Anpassungsprozess, sich diese neue Baumart als Nahrungsquelle zu erschließen. Bisher wurde aber nur ein Befall bereits geschwächter Bäume beobachtet.
Als potenziell schädliche Pilze sind Hallimasch sowie die rußige und rostige Douglasienschütte zu nennen.
Junge Douglasien haben eher Waldschutzprobleme als alte Douglasien.
Quelle: StMELF

Esche – Fraxinus excelsior

Foto: Gero Brehm

Die Esche ist in vielen Wäldern als Mischbaumart vertreten. Sie braucht für gutes Wachstum nährstoffreiche Böden.

Mit ihrer intensiven Wurzelenergie stabilisiert die Baumart Hänge, Fluss- und Bachufer. Die Esche wächst schnell und bietet zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten. Sie ist durch das Eschentriebsterben in ihrem Bestand gefährdet und kann derzeit nicht empfohlen werden.

 

Waldbauliche Behandlung 

Die waldbauliche Behandlung der Esche wird nach wie vor durch das Eschentriebsterben bestimmt. Der Schadpilz „Kleines Stengelbecherchen“ führt nicht nur zum großflächigen Ausfall des natürlichen Eschennachwuchses. Befallene Altbäume verlieren tote Kronenäste und haben abgefaulte Wurzeln. Überall, wo unmittelbar Menschen oder Infrastruktur wie Stromleitungen, Bahngleise oder Gebäude gefährdet sind, sollten erkennbar kranke Eschen baldmöglichst gefällt werden. Sie können sich erfahrungsgemäß nicht mehr erholen.

In eschenreichen Waldbeständen sollten eher andere Mischbaumarten gefördert oder gegebenenfalls dazu gepflanzt werden. Eschen, die keine Krankheitssymptome zeigen, sollten zunächst belassen und beobachtet werden. Möglicherweise handelt es sich um unempfindliche Exemplare, die ggf. später für resistenten Eschennachwuchs sorgen.

Verwendungsmöglichkeiten 

Das Holz der Esche wird häufig für den Ausstattungsbereich, sowohl als Massivholz als auch als Furnier verwendet. Neben Möbeln werden außerdem Sportgeräte und Parkett hergestellt. Auch für Drechsel- und Schnitzarbeiten ist Eschenholz beliebt.

Waldschutz – Gefahren für die Esche

Noch vor weniger als 20 Jahren galt die Esche als Baum der Zukunft in Zeiten des Klimawandels. Seit 2008 breitet sich jedoch das Eschentriebsterben flächendeckend in Bayern aus und bringt v. a. Eschenkulturen und -stangenhölzer innerhalb weniger Jahre zum Absterben. Auch Althölzer sind massiv betroffen. Die Eschen werden geschwächt und sind damit anfälliger für Sekundärschädlinge, wie z. B. den Eschenbastkäfer. Zunehmend wird die Arbeits- und Verkehrssicherheit durch sekundären Pilzbefall mit Hallimasch schwieriger. Abgestorbene Äste und Wurzelfäule führen bei Wind zu verstärktem Astabfall und Umstürzen von Eschen.

Quelle: StMELF Bayern

 

Traubeneiche – Quercus petraea

Foto: Lothar Kiennen

Trauben- und Stieleichen sind nach der Buche die zeithäufigste Laubholzart in Bayern.

Die Taubeneiche ist in Bayern häufiger verbreitet als die Stieleiche. Sie ist in der waldbaulichen Behandlung mit der Stieleiche vergleichbar, hat aber unterschiedliche Ansprüche an den Bodenwasserhaushalt. Beide Eichenarten haben einen hohen Stellenwert für die Ökologie der Wälder und eine große Bedeutung in der Forstwirtschaft. Die Gefährdung durch Insektenfraß sollte bei der Bewirtschaftung immer berücksichtigt werden.

Waldbauliche Behandlung 

Die Traubeneiche ist eine weit verbreitete Baumart. Nicht nur im Wald, auch in Feldgehölzen und an Waldrändern finden sich alte Traubeneichen mit weit ausladenden Kronen. Hier bedienen sich Eichelhäher an den Eicheln und vertragen diese weiträumig. Aus diesem Grund keimen vielerorts Jungeichen, sofern nicht Verbiss durch einen stark überhöhten Wildbestand es verhindert. Jungeichen sollten gegen übermäßigen Wildverbiss geschützt und von beschattenden Nachbarbäumen befreit werden.

Egal ob natürlich angesamt oder gepflanzt: Die Traubeneiche benötigt viel Licht. Dazu werden 100 – 150 Eichen je Hektar zunächst moderat, etwa ab Alter 25 aber deutlich markanter von bedrängenden Nachbarbäumen befreit. So können ungehindertes Kronen- und Stammwachstum einsetzen und in überschaubarer Zeit dicke, wertvolle Eichenstämme heranwachsen.

Sobald sich der Kronenfreiraum wieder zu schließen beginnt und das Kronenwachstum behindert wird, steht die nächste Durchforstung zugunsten der besten 50 – 100 Wunschbäume an (Baumabstand ca. 10 – 15 Meter). Dies kann bereits nach 3 – 5 Jahren der Fall sein.

Auch die nächste Eichengeneration braucht wieder sehr viel Licht. Unter Umständen ist es nötig, das Kronendach der Altbäume auf 0,1 – 0,5 Hektar Fläche zu öffnen, damit für den Nachwuchs genug Licht den Boden erreicht.

Verwendungsmöglichkeiten

Das Holz der Traubeneiche wird für Möbel, Treppen, Parkett, Konstruktionsholz und Fässer verwendet. Aufgrund der hohen Witterungsbeständigkeit und der Dauerhaftigkeit im Wasser wird es auch für den Schiff-, Maschinen- und Fahrzeugbau genutzt. Geringere Qualitäten fließen in die Faser- und Spanplattenproduktion. Qualitativ hochwertige Stämme mit einem engen Jahrringwachstum sind in der Furnierindustrie stark nachgefragt und erzielen dort regelmäßig sehr gute Preise.

Waldschutz – Gefahren für die Traubeneiche

Schäden an Traubeneiche treten oft als Kombination und in Summe mehrerer Schadeinflüsse auf. Schadorganismen wie Pilze oder Insekten können der Eiche stark zusetzen. Regelmäßig treten verschiedene blattfressende Insekten als die sogenannte „Eichenfraßgesellschaft“ auf. Dazu gehören u. a. Eichenprozessionsspinner, Schwammspinner und Eichenwickler. Traubeneichen können den frühen Blattverlust durch einen zweiten Austrieb (den sogenannten Johannistrieb) meist ausgleichen. Dieser kann allerdings durch Mehltaubefall geschwächt werden.
Der Eichenprozessionsspinner profitiert bereits jetzt von den Auswirkungen des Klimawandels. Er konnte in den vergangenen zwei Jahrzehnten sein Verbreitungsgebiet deutlich vergrößern. Die Brennhaare der Raupen sind gefährlich für Mensch und Tier.
Ein weiterer Eichenschädling tritt vor allem dann vermehrt auf, wenn Eichenbestände stark verlichtet sind oder eingeschlagenes Eichenholz zu lange im Wald liegen bleibt: Der Zweipunktige Eichenprachtkäfer. Um ihm vorzubeugen, sollten Eichenbestände nicht zu stark aufgelichtet werden. Eichenstamm-, aber auch Brennholz muss zügig abgefahren und mindestens 500 Meter außerhalb des Waldes gelagert werden.
Quelle: StMELF Bayern

Stieleiche – Quercus robur

Foto: Gero Brehm

 

Stiel- und Traubeneichen sind nach der Rotbuche die zweithäufigste Laubholzart in Bayern.

Die Stieleiche ist in Bayern weniger verbreitet als die Taubeneiche. Sie ist in der waldbaulichen Behandlung mit der Traubeneiche vergleichbar, hat aber unterschiedliche Ansprüche an den Bodenwasserhaushalt. Beide Eichenarten haben einen hohen Stellenwert für die Ökologie der Wälder und eine große Bedeutung in der Forstwirtschaft. Die Gefährdung durch Insektenfraß sollte bei der Bewirtschaftung immer berücksichtigt werden.

Waldbauliche Behandlung

Die Stieleiche ist eine weit verbreitete Baumart. Nicht nur im Wald, auch in Feldgehölzen und an Waldrändern finden sich alte Stieleichen mit weit ausladenden Kronen. Hier bedienen sich Eichelhäher an den Eicheln und vertragen diese weiträumig. Aus diesem grund keimen vielerorts Jungeichen, sofern nicht Verbiss durch einen stark überhöhten Wildbestand es verhindert. Jungeichen sollten gegen übermäßigen Wildverbiss geschützt und von beschattenden Nachbarbäumen befreit werden.

Egal ob natürlich angesamt oder gepflanzt: Die Stieleiche benötigt viel Licht. Dazu werden 100 – 150 Eichen je Hektar zunächst moderat, etwa ab Alter 25 aber deutlich markanter von bedrängenden Nachbarbäumen befreit. So können ungehindertes Kronen- und Stammwachstum einsetzen und in überschaubarer Zeit dicke, wertvolle Eichenstämme heranwachsen.

Sobald sich der Kronenfreiraum wieder zu schließen beginnt und das Kronenwachstum behindert wird, steht die nächste Durchforstung zugunsten der besten 50 – 100 Wunschbäume an (Baumabstand ca. 10 – 15 Meter). Dies kann bereits nach 3 – 5 Jahren der Fall sein.

Auch die nächste Eichengeneration braucht wieder sehr viel Licht. Unter Umständen ist es nötig, das Kronendach der Altbäume auf 0,1 – 0,5 Hektar Fläche zu öffnen, damit für den Nachwuchs genug Licht den Boden erreicht.

Verwendungsmöglichkeiten

Das Holz der Stieleiche wird für Möbel, Treppen, Parkett, Konstruktionsholz und Fässer verwendet. Aufgrund der hohen Witterungsbeständigkeit und der Dauerhaftigkeit im Wasser wird es auch für den Schiff-, Maschinen- und Fahrzeugbau genutzt. Geringere Qualitäten fließen in die Faser- und Spanplattenproduktion. Qualitativ hochwertige Stämme mit einem engen Jahrringwachstum sind in der Furnierindustrie stark nachgefragt und erzielen dort regelmäßig sehr gute Preise.

Waldschutz – Gefahren für die Stieleiche

Schäden an der Stieleiche treten oft als Kombination und Summe mehrerer Schadeinflüsse auf. Schadorganismen wie Pilze oder Insekten können der Eiche stark zusetzen. Regelmäßig treten verschiedene blattfressende Schmetterlingsraupen als die sogenannte „Eichenfraßgesellschaft“ auf. Dazu gehören u. a. Eichenprozessionsspinner, Schwammspinner und Eichenwickler. Die Stileichen können den frühen Blattverlust durch einen zweiten Austrieb (den sogenannten Johannistrieb) meist ausgleichen. Dieser kann durch Mehltaubefall geschwächt werden. Der Eichenprozessionsspinner profitiert vom Klimawandel und konnte in den vergangenen zwei Jahrzehnten sein Verbreitungsgebiet vergrößern. Die Brennhaare der Raupen sind gefährlich für Mensch und Tier.
Ein weiterer Eichenschädling tritt vor allem dann vermehrt auf, wenn Eichenbestände stark verlichtet sind oder eingeschlagenes Eichenholz zu lange im Wald liegen bleibt: Der Zweipunktige Eichenprachtkäfer.
Quelle:StMELF Bayern

Bergahorn -Acer pseudoplatanus

 

Solitärer Bergahorn im Gebirge

Foto: Christoph Josten

 

Der Bergahorn ist in vielen Waldgesellschaften, die auf Standorten mit hoher Nährstoffversorgung vorkommen, als Mischbaumart beteiligt.

Für die Erzeugung von Wertholz hat der Bergahorn wirtschaftlich besondere Bedeutung. Hervorzuheben sind seine gute Mischungseignung mit anderen Baumarten und sein hohes Stockausschlagvermögen. An das Gebirge angepasst braucht er ausreichend hohe Niederschläge.

Waldbauliche Behandlung

In der Nähe von Altahornen findet sich häufig ein üppiger natürlicher Ahornnachwuchs, sofern nicht Verbiss durch einen stark überhöhten Wildbestand es verhindert. Anfangs recht schattentolerant, benötigt der Nachwuchs bald mindestens lichten Halbschatten, um zügig und vital aufzuwachsen. Am liebsten ist dem Bergahorn aber voller Lichtgenuss von oben.

Stehen die jugendlichen Ahorne eng beieinander, sterben die unteren Äste durch seitliche Beschattung ab. Sind etwa im Alter von 15 bis 20 Jahren die Äste an den unteren 6 Metern der 50 – 100 schönsten Ahorne je Hektar (Baumabstand 10 – 15 Meter) abgestorben, sollten diese durch den beherzten Aushieb ihrer bedrängenden Nachbarn begünstigt werden. Ihnen wird so ein ungehindertes Kronenwachstum ermöglicht, damit schnell ein dicker, gut verkäuflicher sowie wertvoller Ahornstamm heranwachsen kann, bevor altersbedingt Grauverfärbung und Stammfäule das begehrte helle Holz entwerten.

Sobald sich der Kronenfreiraum wieder zu schließen beginnt und das Kronenwachstum behindert wird, steht die nächste Durchforstung zugunsten der Wunschbäume an. Dies kann bereits nach 3 – 5 Jahren der Fall sein.

Verwendungsmöglichkeiten 

Das Holz des Bergahorns wird für seine Helligkeit geschätzt. Besonders hohe Preise erzielen gerade, astfreie Stämme in Furnierholzqualität mit der seltenen Riegel-Maserung. Entsprechend werden diese Hölzer vor allem als Furnier im Möbel- und Innenausbau eingesetzt.
Besondere Verwendung findet Ahornholz auch im Instrumentenbau. So werden Böden, Seitenteile, Hälse und Stege von Streichinstrumenten aus speziell ausgesuchtem Bergahornholz aus dem Gebirge gefertigt. Im Außenbereich wird das Holz selten verwendet.
Waldschutz – Gefahren für den Berhahorn
Stammpilze sind beim Bergahorn bedeutender als Fraßschäden durch Insekten. Die invasive Rußrindenkrankheit verursacht nicht nur ein Absterben befallener Bäume. Sie stellt zudem eine gesundheitliche Gefährdung des Menschen dar, wenn die massenhaft produzierten Sporen eingeatmet werden. Hier muss bei der Fällung befallener Bäume unbedingt auf geeigneten Atemschutz geachtet werden.
Quelle:StMELF Bayern

Rotbuche – Fagus sylvatica

 

 

Blick am Stamm entlang in die Buchenkrone

Foto:Gero Brehm

Die Rotbuche beherrscht die natürlichen Waldgesellschaften in Mitteleuropa und gilt als die Mutter des Waldes.

Zudem gehört sie zu den wirtschaftlich bedeutendsten Laubhölzern Mitteleuropas. Das bayerische Klima ist aktuell optimal für die Rotbuche. Hier ist sie der häufigste Laubbaum. Die Rotbuche ist sehr gut an wechselnde Umweltbedingungen angepasst. So kann sie in den meisten Regionen auch in Zukunft für den Anbau empfohlen werden.

Waldbauliche Behandlung 

Aufgrund ihrer guten Schattenverträglichkeit bei gleichzeitiger Frostempfindlichkeit ist die Rotbuche die ideale Baumart für die Pflanzung unter dem schützenden lockeren Kronenschirm eines Fichten- oder Kiefernaltbestandes.

Bereits im Jungwuchs- und Dickungsalter sollte man im Abstand von etwa 8 – 10 Metern gut geformte Bäumchen aussuchen und ihnen durch den Aushieb von übermäßig bedrängenden Nachbarbäumen moderat helfen. Durch eine leichte seitliche Beschattung sterben die unteren Äste schließlich ab, sodass sich ein astfreier Stamm entwickelt. Sind nach 20 bis 30 Jahren die unteren 6 Meter das Stammes überwiegend astfrei, werden maximal 100 der besten Bäume je Hektar (Abstand mindestens 10 Meter) bei regelmäßigen Durchforstungen von bedrängenden Nachbarbäumen befreit. Bei der Auswahl der besten Bäume ist die Vitalität – erkennbar an einer verhältnismäßig großen Krone – besonders wichtig. So ist sichergestellt, dass der Baum auch weiter zügig wachsen kann.

Sobald sich der Kronenfreiraum wieder zu schließen beginnt und das Kronenwachstum behindert wird, steht die nächste Durchforstung zugunsten dieser 100 Bäume an. Dies kann bereits nach 3 – 5 Jahren der Fall sein. Sobald die besten 100 Bäume je Hektar einander in der Krone zu berühren beginnen, sollte etwa die Hälfte von ihnen geerntet werden, um den verbleibenden 50 Rotbuchen weiterhin optimale Wuchsbedingungen zu bieten.

Verwendungsmöglichkeiten

Durch den zunehmenden Ausfall heimischer Nadelhölzer wird der Rotbuche als Bau- und Konstruktionsholz mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Sie kann aufgrund ihrer Eigenschaften in diesem Sektor verwendet werden. Vor allem durch die Entwicklung des Brettschichtholzes haben sich hier neue Möglichkeiten ergeben. Die Möbel-, Papier- und Zellstoffindustrie arbeiten nach wie vor mit Buchenholz. Lange Tradition hat Rotbuche als Brennholz. Zukunftsweisende Einsatzbereiche sucht die Bioökonomie mit dem Ziel, fossile Ressourcen durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen.

Waldschutz – Gefahren für die Rotbuche

Die Rotbuche hat gegenwärtig ein geringes Waldschutzrisikos. Es sind kaum großflächige Schädigungen an Buchenwäldern bekannt. Zu Schäden kommt es an Buchen hauptsächlich nach Stress durch Trockenheit. Dann können verschiedene Pilze die Buche schädigen. Junge Pflanzen sind anfällig für Spätfrost. Im hohen Alter sind Buchen anfällig gegenüber verschiedenen Holzfäuleerregern, die das Holz für die wirtschaftliche Verwendung unbrauchbar machen.

Quelle: StMELF

Roteiche – Quercus rubra

 

Roteiche in herbstlicher Färbung

Foto: Gregor Aas 

Die Roteiche ist die häufigste alternative Laubbaumart in Deutschland. Sie stammt    aus Nordamerika und wächst Auf sehr vielen Standorten.

Im Vergleich zu den heimischen Eichen zeigt sie ein schnelleres Wachstum, hat aber schlechtere Qualitäten. Bisher hat die Art weniger Waldschutzprobleme als die heimischen Eichenarten.

Waldbauliche Behandlung 

Außer ihrem Namen hat die nordamerikanische Roteiche mit unseren heimischen Eichenarten nicht viel gemein. Ihr überaus rasches und bereits nach wenigen Jahrzehnten deutlich nachlassendes Jugendwachstum ähnelt eher dem unserer Ahornarten oder der Esche. Daher gilt es bei der Pflege, keine Zeit zu verlieren, da Versäumtes nicht nachgeholt werden kann.

Die Roteiche sorgt für reichlichen und auch von Eichelhähern mitunter weit vertragenen Nachwuchs, sofern nicht übermäßiger Wildverbiss es verhindert. Anfangs recht schattentolerant benötigen die Roteichenkeimlinge bald mindestens lichten Halbschatten, um zügig und vital aufzuwachsen. Optimal ist voller Lichtgenuss von oben. Bei seitlicher Lichteinstrahlung wächst die Roteiche häufig krumm zum Licht hin.

Stehen die jugendlichen Roteichen eng beieinander, sterben die unteren Äste durch seitliche Beschattung ab. Sind die Äste der 50 – 100 schönsten Roteichen je Hektar (Baumabstand 10 -15 Meter) an den unteren 6 Metern abgestorben (ca. ab Alter 15), so ist es an der Zeit, diese durch die Entnahme ihrer bedrängenden Nachbarn zu begünstigen. Ihnen wird so ein ungehindertes Kronenwachstum ermöglicht, damit schnell ein dicker und somit gut verkäuflicher wertvoller Stamm heranwachsen kann.

Sobald sich der Kronenfreiraum wieder zu schließen beginnt und das Kronenwachstum behindert wird, steht die nächste Durchforstung zugunsten der besten 50 – 100 Wunschbäume an (Baumabstand ca. 10-15 Meter). Dies kann bereits nach 3 – 5 Jahren der Fall sein.

Verwendungsmöglichkeiten

Das Holz der Roteiche ist als Konstruktionsholz geeignet. Sehr gute Qualitäten werden als Furnier- und Möbelholz und im Innenausbau verwendet.

Waldschutz – Gefahern für die Roteiche

Pilzerkrankungen treten vor allem an geschwächten Bäumen auf. Insekten spielen hierzulande bisher nur eine untergeordnete Rolle und beschränken sich meist auf Kulturen, also Bäume in den ersten Lebensjahren. Bei Massenvermehrungen verursachen Maikäfer, Schwammspinner, Eichenwickler, Eichenprozessionsspinner und Goldafter erhebliche Schäden. Frostspanner meiden die Roteiche.

Quelle:StMELF